Wandel im Handel - Diskussion mit Ina Scharrenbach

15.06.2021

50 Vertreter aus dem Handel, Hochschule, Organisationen, Kultur und Gastronomie sprechen über die Perspektiven nach Corona

Unter der Überschrift „Wandel im Handel – Perspektiven und Ideen für die Zeit nach Corona“ hat Heimat- und Bauministerin Ina Scharrenbach mit Mönchengladbacher Teilnehmern diskutiert. An der Videokonferenz der beiden Landtagsabgeordneten Frank Boss und Jochen Klenner nahmen rund 50 Vertreter aus dem Handel, Hochschule, Organisationen, Kultur und Gastronomie teil.

Der Wandel im Handel sei durch den Corona-Lockdown noch beschleunigt worden. Während der Online-Handel anstieg, musste der stationäre Einzelhandel massive Umsatzeinbußen hinnehmen. Ministerin Scharrenbach berichtete über das Sofortprogramm zur Stärkung der Innenstädte, an dem sich auch Mönchengladbach beteiligt: „Wir müssen die Aufenthaltsqualität in den Innenstädten steigern – sie sind die Marktplätze des 21. Jahrhunderts und brauchen einen Mix aus Handel, Begegnung, Kommunikation, Kunst und Kultur“, so die Heimatministerin. Den Transformationsprozess der Innenstädte und Zentren wolle das Land proaktiv begleiten, Perspektiven aufzeigen und mit Fördergeldern unterstützen. Scharrenbach rief zu Mut bei der Stadtplanung auf: „Wir unterstützen neue Ideen und fördern `Innovationsräume Innenstadt`“, so Scharrenbach. Dabei würden auch einige Reglementierungen kritisch überdacht – schließlich gehe es auch um Chancengleichheit zwischen stationärem Handel und den digitalen Angeboten, die kaum begrenzt seien.

In der Diskussion mit der Ministerin machte Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein deutlich, dass es auf eine kluge Angebotsmischung in den Innenstädten ankomme und teilweise die Handelsflächen zu groß seien. Die Händler wünschten sich eine ideologiefreiere Debatte über die Mobilität – Erreichbarkeit der Innenstädte und Parken. Zu den Frequenzbringern gehören auch die „Verkaufsoffenen Sonntag“. Hier wies Scharrenbach zwar auf eine sinnvolle Begrenzung durch die Sonntagsruhe hin, wünschte sich aber auch ein Entgegenkommen der Gewerkschaften in dieser Corona-Ausnahmesituation. So könnten im 2. Halbjahr entsprechende Angebote dem Handel helfen, verlorene Umsätze zu ersetzen.

Die Politik sieht in der Pandemie auch eine Chance: „Viele Mönchengladbacher konnten jetzt lange nicht in die Innenstädte und die Geschäfte gehen. Das ist eine Gelegenheit: Wenn es uns jetzt gelingt, durch Sofortprogramme und entsprechende Aktionen die Besucher bei ihrem Besuch in der Innenstadt auch positiv zu überraschen, kann das eine große Wirkung haben“, so der Landtagsabgeordnete Jochen Klenner. Der „Innovationsraum Innenstadt“ müsse jetzt vor Ort mit konkreten Ideen gefüllt werden.