Vor Ort Besuch im Hardter Wald

31.10.2020 

Ein kleiner Film aus der stillen Jugendherberge

„Wir vermissen die Kinder. Es ist einfach zu ruhig“, sagt Herbergsvater Martin Rottmann nachdenklich mit einem Blick über das Außengelände der Jugendherberge im Hardter Wald. Es ist still und leer. Wo sonst 14.000 Gäste in der Saison kommen und Leben in die Anlage bringen, hat die Corona-Pandemie in diesem Jahr alle Buchungen verhindert. Die 16 Mitarbeiter sind in Kurzarbeit. Martin Rottmann und seine Ehefrau Christiane kümmern sich um die wichtigsten Arbeiten am Haus, halten alles in Ordnung, kehren zum Beispiel das Laub zusammen und warten auf bessere Zeiten.

Der Landtagsabgeordnete Jochen Klenner hat das Ehepaar Rottmann jetzt gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Jugendherbergswerks im Rheinland (DJH) Ludwig Lühl besucht. „Viele Mönchengladbacher waren als Kind schon selbst als Gast hier. Wer erinnert sich nicht noch an seine erste Klassenfahrt mit Übernachtung in einer Jugendherberge. Die Anlage im Hardter Wald ist besonders schön für Familien und jüngere Klassen – diese tolle Einrichtung müssen wir unbedingt erhalten“, betont Klenner. Das Land NRW hat deshalb ein Förderprogramm für Träger der Jugendarbeit- und Jugendsozialarbeit in Höhe von 72 Millionen Euro auf den Weg gebracht. Das hilft dem DHJ und auch konkret der Jugendherberge in Hardt, berichtet Ludwig Lühl: „Damit können die laufenden Kosten, alle Rechnungen bezahlt werden und so die Existenz abgesichert werden.“
Ende Oktober endet in normalen Jahren meistens die Saison in der Jugendherberge. Im Frühjahr geht es dann wieder los. Die weiträumige Anlage mitten im Wald ist dann beliebtes Reiseziel für Schulklassen – viele Schulen sind Stammkunden, fast 90% kommen jedes Jahr mit ihren Klassen wieder. Die Hoffnung von Familie Rottmann und der Belegschaft ist nun, dass sich im Frühjahr die Lage wieder gebessert hat. Denn eigentlich hatten sie und der Jugendherbergsverband große Pläne für das Haus. Schon lange wird über Erweiterungen im Angebot nachgedacht, um neue Zielgruppen anzusprechen. Ein Schwerpunkt sollen vor allem die Themen „Nachhaltigkeit“ und „Umwelt“ sein. Die Lage mitten in der Natur bietet sich dafür an. „Wir sollten der Jugendherberge helfen und nun konkret vor Ort an diesen Zukunftsperspektiven arbeiten. Denn dann kann sie hoffentlich nach der Pandemie durchstarten“, meint Jochen Klenner.


Ein vor Ort-Besuch im Hardter-Wald:

https://www.youtube.com/watch?v=qTSH41-9JO4