
Mit Experten und interessierten Bürgern und Mitgliedern hat der Landtagsabgeordnete Jochen Klenner über die „Teststrategie“ und die verschiedenen „Testarten“ im Kampf gegen die Corona-Pandemie bei einer Videokonferenz diskutiert. Dr. Hanno Kehren und Dr. Dietmar Dreßen vom Mönchengladbacher Labor Stein + Kollegen sowie Kreisvertrauensapotheker Dr. Alexander Holz beantworteten die Fragen der Teilnehmer.
„Wichtig ist, die Testergebnisse richtig einzuordnen. Sie geben einen Hinweis auf das Ansteckungsrisiko – sind aber immer nur eine Momentaufnahme. Deshalb sind Tests in der Pandemiebekämpfung ein wichtiges Hilfsmittel aber kein Allheilmittel“, betonte Labormediziner Dr. Hanno Kehren. „Das Virus lässt sich nicht `wegtesten` - aber die Tests helfen ein Stück Freiheit wieder zu ermöglichen.“ Sein Kollege Dr. Dietmar Dreßen berichtete über die Arbeit des Labors in der Pandemie: „Seit Aschermittwoch – also ab der ersten Stunde der Corona-Fälle in NRW beschäftigt sich das Labor mit dem Thema, weil auch Proben aus Heinsberg ausgewertet werden. Die Kapazitäten, Personal und Maschinen, sind enorm gesteigert worden. Von 0 auf mittlerweile 4000 PCR-Tests am Tag.“ Bei den PCR Tests müsse man priorisieren – Krankenhäuser mit dringenden Fällen gingen selbstverständlich vor. Deshalb könne es manchmal sein, dass die Ergebnisse der Reihentests etwas länger benötigten: „„Wir haben bei den PCR-Tests in unserem Labor eine Positivrate von 12 Prozent – wobei wir im Labor nicht erkennen können, ob die Probe von einem Verdachtsfall (zum Beispiel nach einem positiven Schnelltests) oder aus einem Reihentest stammt. PCR-Tests sind das Mittel der Wahl, um zu sehen, ob wirklich eine Infizierung vorliegt.“ Das Labor ist auch Teil des Modellprojekts der „Lollitests“ in den Mönchengladbacher KITAS – 160 Kindergärten in denen 2 Mal wöchentlich alle Kinder getestet werden: „Wir haben den Vorteil das Labor in der eigenen Stadt und deshalb kurze Wege zu haben. Die diskutierte landesweite Einführung von Lollitests in Grundschulen ist eine gewaltige logistische Herausforderung – insbesondere beim Probentransport und der Erwartung auf schnelle Ergebnisse“, so Dreßen.
Kreisvertrauensapotheker Dr. Alexander Holz informierte zu den sogenannten „Bürgertests“: „„Bürgertests sind ein niederschwelliges Angebot für die Menschen in unserer Stadt. Wichtig ist, dass die Proben durch geschultes Personal vorgenommen werden, damit die Ergebnisse auch aussagekräftig sind. Die Schnelltests dienen dazu das eigene Ansteckungsrisiko einzuschätzen. Durch die Apotheken und andere Anbieter haben wir ein breites flächendeckendes Angebotsnetz in unserer Stadt schaffen können.“
IHK-Vizepräsident Dr. Claus Schwenzer, Geschäftsführer Efferz Tore, gab einen Einblick in die Frage „Testen am Arbeitsplatz“: „Als Unternehmer übernehme ich Verantwortung für die Gesundheit meiner Mitarbeiter und werbe deshalb aktiv fürs Testen und schaffe Testmöglichkeiten. Da reicht es aber oft nicht aus, nur Selbsttests ins Fach der Mitarbeiter zu legen und das Thema abzuhaken – vielmehr klären wir auf, unterstützen und sorgen so für Akzeptanz und aktives Mitmachen.“ Bei der Suche nach geschultem Personal könne das Deutsche Rote Kreuz helfen, informierte DRK-Geschäftsführer Mike Boochs: „Wir haben intensiv mit unserem Personal zum Beispiel in den Altenheimen beim Testen unterstützt – ein Schwerpunkt ist jetzt aber die Schulung von Personal – zum Beispiel melden sich Unternehmen, die 1-2 Mitarbeiter ausbilden möchten, damit diese sich um das Testen im Betrieb kümmern.“
Jochen Klenner: „Neben den Schutzimpfungen und den Corona-Regeln im Alltag sind die Tests die dritte wichtige Säule im Kampf gegen das Virus. Sie helfen Infektionen früh zu erkennen und Ansteckungen zu verhindern und geben ein Stück Sicherheit im Alltag. Tests haben eine zentrale Funktion bei Öffnungskonzepten – ich bin auch davon überzeugt das positive Anreize fürs Testen besser sind als Zwang.“
Empfehlen Sie uns!