Rettung der Weltmeere aus Mönchengladbach?

07.10.2019

Forscher will Plastikmüll in Treibstoff umwandeln

  • Land könnte Entwicklung unterstützen
  • Raffinerie soll Müll an Bord umwandeln
  • Mönchengladbach freut sich über craddle-to-craddle Projekt



Die Rettung für die verschmutzten Weltmeere kommt möglicherweise aus Mönchengladbach. Mitten in der Gladbacher Innenstadt an der Bismarckstraße forscht Schiffbauexperte Mark Bambury an einem spannenden Projekt: Ein Schiff, das nicht nur Plastikmüll aus dem Meer saugt, sondern noch an Bord in einer Raffinerie in Treibstoff umwandelt. „Ein echtes craddle-to-craddle-Projekt“, freut sich der Mönchengladbacher Landtagsabgeordnete Jochen Klenner, der den britischen Entwickler jetzt bei der Arbeit besucht hat.

Bambury arbeitet zur Zeit an technischen Lösungen für den Einsatz der Anlagen auf hoher See. Bisher wird Plastikmüll in Flüssen und Meeren aufgesammelt und dann an Land transportiert. Diese Wege könnten künftig gespart werden und so mehr Müll in weniger Zeit aus dem Wasser entfernt werden. Für das Projekt könnte ein ausrangiertes Schiff umgebaut werden. Ein erster Prototyp ist geplant, der sich dann im Einsatz bewähren soll. „Gerne versuche ich diese Idee im Land zu unterstützen. Aus meiner Sicht eignet sich diese Forschung ideal für entsprechende Fördermittel“, so Klenner. Bambury hat sich in der Schifffahrtsbranche als Entwickler bereits einen Namen gemacht. Nach Mönchengladbach und damit etwas weiter weg von großen Flüssen und dem Meer hat ihn allerdings seine Ehefrau gebracht: Sie arbeitet als Ärztin am Franziskus-Krankenhaus.