Gegen ein Atommülllager im "Hohen Venn"

19.06.2020

Die beiden Mönchengladbacher Landtagsabgeordneten Jochen Klenner und Frank Boss unterstützen die parteiübergreifende Initiative.

„Schon jetzt bereitet uns in Mönchengladbach und den Menschen in der Region die unklare Zukunft des alten Atomkraftwerks Tihange große Sorgen. Umso mehr haben wir kein Verständnis für die belgischen Behörden und insbesondere das gewählte Verfahren“, kritisieren die beiden Abgeordneten.

Im Gespräch sind mehrere Standorte in unmittelbarer Nähe zur deutschen Grenze – nur rund 100 Kilometer von Mönchengladbach entfernt. Die verantwortliche belgische Fachbehörde hat das öffentliche Beteiligungsverfahren mitten während der Corona-Pandemie auf lediglich 60 Tage befristet: „So geht man unter Nachbarn nicht miteinander um. Es entsteht der Eindruck, dass damit bewusst ein möglicher Protest und eine transparente Anhörung und Abwägung der Argumente verhindert werden soll“, kritisiert Jochen Klenner.

„Es geht uns nicht um die Verschiebung von Verantwortung. Aber die Lagerung von Atommüll darf nur nach intensiver Rücksprache mit allen Beteiligten geplant werden. Die deutsche Seite und unsere Region ist unmittelbar davon betroffen. Uns anzuhören und angemessen zu beteiligen, ist daher das Mindeste“, fordert der Landtagsabgeordnete und Oberbürgermeister-Kandidat Frank Boss.

Das Erdbeben 1992 habe gezeigt, dass die genannten Standorte risikoreich seien. Außerdem sei das „Hohe Venn“ ein bedeutendes Naherholungsgebiet, das unter besonderem Schutz stünde.

Die beiden Mönchengladbacher Landtagsabgeordneten unterstützen daher die Initiative der Abgeordneten aus der direkten belgischen Grenzregion. Ein Protestschreiben wurde an die belgische Premierministerin geschickt.