Corona-Virus in Altenheimen

15.04.2020

Die Situation in den Altenheimen rückt mehr und mehr in den Mittelpunkt der Corona-Schutzvorkehrungen

Hauptaugenmerk liegt natürlich auf den Krankenhäusern und der Sicherstellung der medizinischen Versorgung – aber auch Altenheime müssen besondere Priorität haben, wenn es um den Schutz vor der Ansteckungsgefahr geht. Heute trifft Gesundheitsminister Laumann dazu Vertreter der verschiedenen Altenheimträger aus NRW.
82 Prozent der Corona-Erkrankten in NRW sind über 70 Jahre alt. 151 Einrichtungen der Altenpflege sind vom Virus betroffen – es gibt über 1000 Infizierte im Land. Der Umgang mit Corona in den Altenheimen ist daher eine besondere Herausforderung. Ich möchte mich daher zunächst bei allen Beschäftigten in der Pflege bedanken, die eine gute Betreuung unserer älteren Mitmenschen in den Heimen sicherstellen. Gerade durch das aktuelle Besuchsverbot ist dieses zwischenmenschliche Signal besonders wichtig.
Die Mitarbeiter sind in den Einrichtungen sehr gut sensibilisiert worden. Die Angehörigen können sich in Mönchengladbach darauf verlassen, dass der Schutz der Bewohner und der Angestellten sehr ernst genommen wird.
Die Todesfälle in der Wickrather Einrichtung machen mich betroffen: Alle dort haben nun aber unsere besondere Unterstützung und Solidarität gerade in dieser schwierigen Zeit verdient – mit Schuldzuweisungen sollten sich alle sehr zurückhalten.
Im Bereich der Altenpflege zeigt sich besonders die schwierige Differenzierung bei den Corona-Schutzmaßnahmen: Wir sehen, dass wir es mit einer stark gefährdeten Gruppe zu tun haben – auf der anderen Seite trifft das Besuchsverbot gerade ältere Menschen sehr hart. Wir brauchen daher eine kluge Strategie wie auch hier erste vorsichtige Schritte möglich sind ohne den Schutz der Bewohner zu gefährden. Ich freue mich, dass der Chef der Mönchengladbacher Sozialholding Helmut Wallrafen in die Ausarbeitung dieser Strategie als Experte auf Landesebene eingebunden sein wird.