Das Versorgungsnetz der Apotheken in Mönchengladbach und die aktuelle Lage der Branche sind Thema eines Austauschs der CDU Mönchengladbach mit der Vertretung der Apotheken in der Stadt gewesen. Kreisvertrauensapotheker Dr. Alexander Holz und sein Stellvertreter Dirk Lammert berichteten über die Sorgen und Lösungsideen der Apotheker. Mit den Abgeordneten Dr. Günter Krings, Vanessa Odermatt und Jochen Klenner sowie den Gesundheitspolitikern Marion Gutsche und Christiane Sörgel konnte über bundespolitische, landespolitische und kommunale Themen gesprochen werden.
Auf Bundesebene wird aktuell eine Reform diskutiert, die zukunftsfähige Rahmenbedingungen für die Apotheken schaffen soll. Eine große Sorge der 50 Mönchengladbacher Apotheken sind die gestiegenen Kosten für Personal und Betrieb und die fehlende Gegenfinanzierung: "Während diese Ausgaben stark angewachsen sind, wurden die Honorarsätze seit über 20 Jahren nicht mehr angepasst - wir benötigen daher dringend eine Änderung der Arzneimittelpreisverordnung und Vergütungsregeln", so Dr. Alexander Holz und Dirk Lammert. Ein Drittel der Apotheken in Mönchengladbach hätten in den vergangenen zwei Jahrzehnten geschlossen.
Der finanzielle Druck werde noch durch den Wettbewerb mit ausländischen Versandketten für Medikamente verschärft. Außerdem mahnten die Apothekenvertreter weniger bürokratische Vorschriften an - der Apothekenalltag müsse sich um die Versorgung und Beratung der Kunden und nicht um Papierstapel drehen.
"Apotheken haben eine unverzichtbare Rolle im Gesundheitssystem und bei zuverlässigen Daseinsvorsorge für die Bevölkerung mit Medikamenten", so die CDU-Vertreter. Der Erhalt eines stadtweiten Netzes mit guter Erreichbarkeit in allen Stadtteilen sei daher ein klares politisches Ziel. Die konkreten Ideen aus der Praxis vor Ort sollen nun in die parlamentarischen Beratungen eingebracht werden.
Der Bundestagsabgeordnete Günter Krings sieht vor allem die Konkurrenz durch ausländische Versandapotheken mit großer Sorge: „Zumindest bei rezeptpflichtigen Medikamenten ist die wichtige gesundheitliche Beratung vor Ort nicht ohne weiteres über das Internet zu ersetzen. Ich halte es für falsch, wenn wir hier Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten der Versorgungsqualität hinnehmen.“

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