
Neu ist eine Website mit einer Live-Chatfunktion, über die sich Ratsuchende auch abends und am Wochenende anonym und vertraulich an die Berater von „Wegweiser“ wenden können. Die beiden Mönchengladbacher Landtagsabgeordneten Vanessa Odermatt und Jochen Klenner freuen sich über die Stärkung des Programms und informierten sich vor Ort über die Arbeit des Mönchengladbacher Teams.
Träger von „Wegweiser“ in Mönchengladbach ist der Paritätische. Das Land finanziert die Arbeit der vier Berater. Dazu gehören eine Islamwissenschaftlerin, eine Politikwissenschaftlerin, und zwei Sozialarbeiter mit pädagogischer Expertise. Schwerpunkt der Beratungsstelle sind Informations- und Präventionsveranstaltungen in den Schulen. Die Nachfrage dazu hat in den vergangenen Wochen enorm zugenommen. Internationale Auseinandersetzungen – wie der Hamas-Angriff auf Israel – sorgen auch auf deutschen Schulhöfen für mögliche Konflikte. Das Team von Wegweiser berät dabei auch gezielt hilfesuchende Lehrer, Eltern, Freunde oder andere Angehörige. Die erfahrenen Berater können unterscheiden, ob es um Provokation oder tatsächliche Radikalisierung geht. Gemeinsam wird nach möglichen Lösungen gesucht. „Wegweiser“ soll helfen, Radikalisierungstendenzen rechtzeitig zu erkennen und zu verhindern. Die Beratung von Wegweiser ist anonym, vertraulich und kostenlos. Neben der örtlichen Präventionsarbeit der Wegweiser-Beratungsstellen gibt es direkt beim Innenministerium auch ein Aussteigerprogramm.
Radikalisierung erfolgt heute immer schneller und auch unauffälliger übers Internet. Die Rekrutierungsmethoden der Extremisten sind dabei auf junge Menschen, die möglicherweise Sorgen im Alltag haben, perfide ausgefeilt. Sie erinnern oft eher an Musikstar-Videos und verbreiten sich rasant auf den Handys der Minderjährigen. Deshalb hat das Innenministerium auch mit einem Angebot im Internet reagiert, mit dem auf den entsprechenden beliebten Plattformen der Jugendlichen hingewiesen wird. Unter www.wegweiser.nrw.de ist der Livechat erreichbar. „Prävention muss da beginnen, wo Radikalisierung beginnt. Das passiert heute mehr und mehr in Sozialen Medien. Ich bin froh, dass wir das ‚Wegweiser‘-Beratungsangebot weiter ausbauen. Wenn Rat gebraucht wird, ist mit dem Live-Chat eine einfache, unkomplizierte Beratung an der richtigen Stelle, im richtigen Moment möglich“, betonen Vanessa Odermatt und Jochen Klenner. Sie dankten bei dem Austausch im Paritätischen den Mitarbeitern für ihre Arbeit und dem Geschäftsführer des Paritätischen Marko Jansen für die langjährige Unterstützung des Projekts. In Mönchengladbach gibt es das Angebot seit 2016.
Das Präventionsprogramm „Wegweiser – Stark ohne islamistischen Extremismus“ des Landes Nordrhein-Westfalen richtet sich an junge Menschen, die bereits mit der islamistischen Szene sympathisieren oder sich zu ihr hinwenden. Ziel ist es, deren Einstieg in die Szene zu verhindern. Seit 2014 gibt es „Wegweiser“ in Nordrhein-Westfalen. Die über 80 Beraterinnen und Berater in den 25 landesweiten Stellen stehen auch Eltern, Lehrkräften oder Freunden mit Hilfe und Handlungssicherheiten im Umgang mit den vorwiegend Jugendlichen zur Verfügung.
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v.r. Marko Jansen (rechts, Geschäftsführer Paritätischer) und Bereichsleiter Georg Meurer (links) erläutern den beiden Abgeordneten Vanessa Odermatt und Jochen Klenner gemeinsam mit dem Wegweiser-Team die Arbeit.
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