Erfolgreiche Impfaktion für obdachlose Menschen in Mönchengladbach

06.05.2021

Das Gesundheits- und Sozialministerium hatte eine Lieferung des Impfstoffs der Firma Johnson & Johnson bereit gestellt.

Die erste Impfaktion für obdachlose Menschen in Mönchengladbach gegen das Corona-Virus ist sehr erfolgreich gewesen. Davon hat sich der Mönchengladbacher Landtagsabgeordnete Jochen Klenner bei einem Besuch vor Ort im Cafe Pflaster überzeugt. Er freute sich über die große Resonanz.

Vor dem Cafe Pflaster am Kapuzinerplatz stand um die Mittagszeit bereits eine Schlange – sehr ruhig warteten jedoch alle darauf, bis sie an der Reihe waren. Die Sozialarbeiter hatten zuvor erfolgreich an bekannten Treffpunkten und an den Vortagen über das Impfangebot informiert. „Ich freue mich sehr, dass die obdachlosen Menschen die Aktion so gut annehmen“, meinte Jochen Klenner, der Mitglied im Sozialausschuss des Landtags ist. Das Gesundheits- und Sozialministerium hatte eine Lieferung des Impfstoffs der Firma Johnson & Johnson, der nur einmal für den vollständigen Impfschutz verimpft werden muss, für die Obdachlosen bereitgestellt. Es handele sich hier um eine Gruppe, die anfällig für starke Krankheitsverläufe sei. Brigitte Bloschak von der Diakonie und ihre Mitarbeiter empfingen die Teilnehmer der Impfaktion – halfen bei den Papierangelegenheiten und boten im Garten die Möglichkeit, die empfohlene Beobachtungszeit nach der Impfung bei einem kostenlosen Brötchen zu verbringen. Klenner dankte den Helfern bei dieser Aktion: „Es ist toll, wie die Stadtverwaltung und die Feuerwehr dies organisiert und vorbereitet haben und auch heute gemeinsam mit Ärzten und den Sozialarbeitern im Einsatz sind.“ Hausarzt Bernd Randerath, der eigentlich seit einem Jahr im Ruhestand ist, führte mit Kollegen die Impfungen durch. Die geimpften Obdachlosen zeigten sich in kurzen Gesprächen sehr dankbar über das Angebot. Eine weitere Impfaktion ist in den kommenden Tagen in Rheydt geplant.

„Ich verstehe, dass viele Mönchengladbacher angesichts der immer noch notwendigen Priorisierung bei den Impfungen aufgrund der noch zu geringen Kapazitäten ungeduldig sind. Es gibt nahezu für jede Berufsgruppe oder die persönlichen Umstände gute Gründe für eine frühzeitige Impfung. Impfen ist aber auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Viele Mönchengladbacher haben bereits ein Impfangebot und in den kommenden Wochen wird dies nahezu vollständig möglich sein. Wir werden sehen, dass die Stimmung sich dann auch drehen kann: Hoffentlich müssen wir nicht dann Impfmüde plötzlich von der Impfung überzeugen – so schwer das Warten auf die eigene Impfung ist – wenigstens zeigt, dies, dass die Gesellschaft das Thema ernst nimmt und sich beteiligt. Und ich bin mir sicher: So sehr viele auf ihren Impftermin warten – mit dem persönlichen Schicksal der obdachlosen Menschen würde dafür sicher niemand tauschen wollen.“, so Klenner.“


Foto: v.L. Impfarzt Bernd Randerath, Brigitte Bloschak von der Diakonie, Jochen Klenner aus dem Landtag im Cafe Pflaster bei der Impfanmeldestation