
„Schutz unserer älteren Mitmenschen – Diskussion zur Lage der Pflege und Situation in unseren Altenheimen“ – unter dieser Überschrift hat der Landtagsabgeordnete Jochen Klenner gemeinsam mit der Senioren Union Vertreter der Mönchengladbacher Alteneinrichtungen und interessierte Bürger zu einer Videokonferenz eingeladen. Aus der Praxis berichteten der Geschäftsführer der Sozialholding Helmut Wallrafen sowie Dr. Christof Wellens und Frank Polixa von der Caritas.
„In den Einrichtungen leben viele ältere und vorerkrankte Menschen nah beieinander – das stellt Bewohner, Beschäftigte und Angehörige vor große Herausforderungen in einer solchen Pandemiesituation“, meinte Jochen Klenner, der Mitglied im Gesundheits- und Sozialausschuss des Landtags ist. Die politischen Entscheidungen zu Schutzmaßnahmen in den Altenheimen seien eine besonders schwere Abwägung gewesen: „Wir haben angesichts von Infektionen mit mehreren Todesfällen in den Einrichtungen gesehen, wie wichtig der Schutz ist – gleichzeitig wurde deutlich wie sehr die Bewohner unter der Isolation gelitten haben“, so Klenner.
Auch Helmut Wallrafen ging auf die Besuchsverbote während der ersten Corona-Monate ein. Mittlerweile ermöglichen Tests und eingeübte Abläufe wieder Kontakte zwischen Angehörigen und Bewohnern: „In den Einrichtungen der Sozialholding sind an allen Tagen in der Woche an sieben Stunden Besuche nach Anmeldungen möglich“, berichtete Wallrafen. Er dankte dem Deutschen Roten Kreuz, das mit seinen Helfern beim Testen der Besucher unterstützt. „Ich habe mich sehr sicher gefühlt und die Organisation war sehr gut“, lobte Diskussionsteilnehmer Jürgen Schöttler in seinem Bericht über seinen Besuch eines 89jährigen Angehörigen in einem Haus der Sozialholding.
Neben den Tests haben auch die Impfungen in den Altenheimen nun für eine deutlich bessere Situation gesorgt: „Landesweit sind die Infektionszahlen in den Einrichtungen von 5000 Corona-Fällen im Dezember auf unter 500 im März gesunken“, erklärte Klenner. Sowohl Helmut Wallrafen als auch Frank Polixa berichteten über sehr gute Impfquoten bei Bewohnern und Beschäftigten: „Wir haben bei den Bewohnern rund 90 Prozent geimpft und bei den Beschäftigten schon über 80 Prozent“, so die beiden Geschäftsführer. Wichtig sei nun, dass auch neue Bewohner schnell ihre Impfungen erhielten, damit der Schutz für die ganze Gemeinschaft garantiert sei.
„Impfungen und Tests ermöglichen es uns weg von generellen Verboten und Schließungen hin zu verantwortungsvollem Öffnen zu kommen. Die Herausforderungen sind nach wie vor groß – aber wir sehen Lösungswege, die wir nun mit Respekt, Solidarität und Geduld gemeinsam gehen“, so Klenner.
Helmut Wallrafen bestätigte den Stimmungswechsel: Vielen Bewohnern und Beschäftigten sei nun die große Sorge vor einer Ansteckung genommen worden. An Karneval habe man deshalb sogar eine kleine Feier in den Gruppen organisieren können – mit einem Film des Prinzenpaars und einem Karnevals-Berliner. Dieses kleine Stück „Normalität“ habe vielen gut getan.
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