Umweltministerin im Gespräch zur Landwirtschaft nach dem Tagebau

20.01.2021

Umweltministerin Ursula Heinen-Esser hat sich mit Vertretern aus Mönchengladbach, Heinsberg und Neuss ausgetauscht.

Die nordrhein-westfälische Umweltministerin Ursula Heinen-Esser hat sich mit Vertretern aus Mönchengladbach, Heinsberg und Neuss über Fragen der Landwirtschaft im Zusammenhang mit dem Braunkohletagebau Garzweiler II ausgetauscht.
Dabei ging es um die Rekultivierung der Abbauflächen, die Geschwindigkeit der Planverfahren und das Thema Restsee-Befüllung und Bewässerung von Feldern in den Trocken- und Hitzephasen.
Hier der Bericht zu der Videokonferenz:
Einig waren sich die Teilnehmer, dass die landwirtschaftlichen Flächen und Felder die Region traditionell geprägt haben. Die Böden seien für ihre besonders gute Qualität bekannt. Deshalb müsse bei allen Überlegungen zur Nachnutzung des Braunkohlegebiets auch das Thema „Landwirtschaft“ eine wichtige Rolle spielen, meint der Mönchengladbacher Landtagsabgeordnete Jochen Klenner: „Landwirtschaft ist kein Gegensatz zu den Überlegungen von innovativen Ideen und Arbeitsplätzen beim Strukturwandel in der Region. Vielmehr haben wir hier die Gelegenheit, eine Modellregion für Ernährung und nachhaltige Landwirtschaft zu entwickeln. Viele Firmen aus der Lebensmittelbranche in der Region, aber auch unsere Hochschule Niederrhein mit dem Fachbereich Ernährungswissenschaften bieten dafür ideale Voraussetzungen.“ Landwirtschaftsministerin Heinen-Esser versprach ihre Unterstützung bei diesen Ideen, die zum Teil auch bereits als konkrete Projektanträge zur Förderung eingereicht sind.
Bei den Planverfahren nach dem Tagebau-Ende wünschten sich die Vertreter der Region beschleunigte Verfahren: Die Stadtplaner benötigten verlässliche Perspektiven – nur so könne der Strukturwandel die gewünschte Fahrt aufnehmen.
Ein zentrales Thema bleibt die Befüllung der Restseen. Hier müsse durch eine ausreichend dimensionierte Leitung garantiert sein, dass jederzeit ausreichend Rheinwasser zur Verfügung stünde. Die Landwirte in der Region äußerten zudem die Idee, auch Wasser zur Bewässerung der Felder in Dürrephasen zu verwenden: „Alle Rekultivierungs- und Neuansiedlungspläne stehen und fallen mit einer ausreichenden Wasserversorgung. Deswegen ist hier das wichtigste jetzt der Bau einer leistungsstarken Wasserleitung vom Rhein zum Tagebau Garzweiler II. Das muss jetzt finanziell und planerisch Priorität haben“, betont der Bundestagsabgeordnete Dr. Günter Krings. „Wir kämpfen tatsächlich um jeden Millimeter Wasser – das ist aber die Grundlage für alle anderen Ideen“, meint Klenner.
Organisiert hatten das Gespräch die Landtagsabgeordneten Jochen Klenner, Heike Troles und Thomas Schnelle. Neben den Bundestagsabgeordneten Dr. Günter Krings, Ansgar Heveling und Wilfried Oellers waren auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (Rhein-Kreis Neuss) und die Bürgermeister Harald Zillekens (Jüchen) und Stephan Muckel (Erkelenz) sowie der Geschäftsführer des Zwecksverbands Volker Mielchen bei der Videokonferenz dabei. Aus Mönchengladbach kamen außerdem Peter Feron aus dem Braunkohlenausschuss und Ratsherr Joachim Roeske. Für die Landwirte nahm unter anderen der Vorsitzende der Kreisbauernschaft Mönchengladbach-Neuss Wolfgang Wappenschmidt an dem Gespräch teil.