Mönchengladbach ist Teil eines neuen Pilotprojekts gegen Gewalt an Schulen

23.09.2025

Die beiden Abgeordneten Odermatt und Klenner freuen sich, dass vor Ort diese Präventionsideen nun beispielhaft umgesetzt werden können.

Mönchengladbach ist Teil eines Pilotprojekts gegen Gewalt an Schulen. Gemeinsam haben Innenminister Herbert Reul und Schulministerin Dorothee Feller das neue Konzept heute vorgestellt. Die beiden Mönchengladbacher Landtagsabgeordneten Vanessa Odermatt und Jochen Klenner freuen sich, dass vor Ort diese Präventionsideen nun beispielhaft umgesetzt werden können.

Unterricht für einen gewaltfreien Schulalltag, Deeskalationstrainings für schulisches Personal, Gespräche mit Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten auf den Schulhöfen: Die Schulen in Nordrhein-Westfalen gehen künftig zusammen mit der nordrhein-westfälischen Polizei neue Wege, um Schülerinnen und Schülern  aufzuzeigen, wie wichtig ein respektvolles Miteinander ist. Gemeinsam mit dem Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen hat das nordrhein-westfälische Schulministerium eine weitere Konzeption erarbeitet, die Gewalt vorbeugen, Vertrauen in die Polizei stärken und Lehrkräften Sicherheit beim Umgang mit Aggressionen und Auseinandersetzungen geben soll. Die Konzeption trägt den Namen „miteinander.stark.sicher – gemeinsam für eine gewaltfreie Schule“.

Die Konzeption ist unterteilt in drei Säulen: Säule 1 umfasst die Unterstützung des Schulpersonals bei Fragen der Vorsorge, des Umgangs mit Gewalt sowie der Nachsorge (Deeskalationstrainings). Säule 2 beinhaltet die Unterrichtseinheiten, Säule 3 die Schulhofgespräche. Zehn Kreispolizeibehörden in Bielefeld, Bochum, Düsseldorf, Duisburg, Köln, Mönchengladbach, Olpe, Rhein-Erft-Kreis, Steinfurt und Unna werden die verstärkte Polizeipräsenz Ende des Jahres an 20 Schulen in ihrem Zuständigkeitsbereich starten und damit eine einjährige Pilotphase einläuten.

Die Einführung in das Deeskalationstraining, das Lehrerinnen und Lehrer dabei unterstützen soll, Konfliktsituationen wirksam begegnen zu können, hat das Präventionsnetzwerk #sicherimDienst entwickelt, welches sich landesweit und ministeriumsübergreifend für mehr Sicherheit im öffentlichen Dienst einsetzt. Das Training hilft dabei, verschiedene Gewaltformen zu erkennen, unter Einfluss von Stress ruhig zu kommunizieren und Techniken zur Konfliktvermeidung und Konfliktentschärfung anwenden zu können. Zur Einführung wird eine digitale Auftaktveranstaltung für Lehrkräfte zum Umgang mit Gewalt stattfinden. Zudem hat #sicherimDienst kompakte Info-Taschenkarten mit Sicherheitsempfehlungen erstellt, welche dem Lehrpersonal handlich und gut verstaubar Hilfestellungen in unterschiedlichen Situationen geben sollen – beispielsweise bei einem Krisenfall in der Schule, einer Gefährdungsbeurteilung oder bei der Begutachtung von Inhalten in sozialen Medien.

Unterrichtseinheiten für ein respektvolles und gewaltfreies Miteinander sind Kernelement der zweiten Säule. Auf der Basis pädagogischer und kriminalpolizeilicher Expertise entstand ein Lehrkonzept, das uniformierte Polizei- und zivile Kripobeamte unter Leitung einer Lehrerin oder eines Lehrers vermitteln werden. Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche aus der siebten Jahrgangsstufe, da Kriminalitätsstatistiken klar zum Ausdruck bringen, dass Gewalttaten in der Regel ab einem späteren Alter verübt werden. Ein Schwerpunktthema dieser Unterrichtseinheiten sind auch zunehmende Gewaltattacken mit Messern.

Im Rahmen der Schulhofgespräche – Kerninhalt der dritten Säule – zeigen uniformierte Polizeivollzugsbeamte der örtlichen Kreispolizeibehörde in Pausenzeiten Präsenz an Schulen. Die Gespräche dienen keiner Kontrolle, sondern dem Aufbau und der Stärkung von Vertrauen der Schülerinnen und Schüler in die Polizei. Es geht darum, miteinander ins Gespräch zu kommen.