
„In Krisen zeigt sich wahre Freundschaft“ – so lautet das Fazit zur Video-Diskussionsveranstaltung über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Pandemiebewältigung. Europaminister Stephan Holthoff-Pförtner diskutierte auf Einladung der Landtagsabgeordneten Jochen Klenner, Frank Boss und Dr. Marcus Optendrenk mit Teilnehmern aus den Niederlanden und Deutschland über die gemeinsame Corona-Sonder-Arbeitsgruppe. Zum 70. Mal hat dieses Gremium jetzt getagt – zu besprechen gab es viel, schilderten die Akteure bei dem Videoaustausch.
„Es gibt 36.000 Grenzpendler Deutschland und den Niederlanden – alleine 5.000 im Gesundheitswesen. Hier war es wichtig zum Beispiel Fragen wie Quarantänezeiten zu klären, sonst wäre es schnell zu Problemen vor Ort gekommen“, schildert die Geschäftsführerin der Euregio Rhein-Maas-Nord Maike Hajjoubi. Sie berichtet auch, dass sich die Anfragen in ihrem „Grenzinformationspunkt“ nahezu verdoppelt hätten. Viele Alltagsfragen seien dabei – zum Beispiel zu den jeweils gültigen Corona-Schutzmaßnahmen oder zur Schulpflicht.
„Die Pandemie kennt keine Landesgrenzen – deshalb hilft kein nationales sondern nur ein abgestimmtes Handeln“, betont Europaminister Stephan Holthoff-Pförtner. So sei es gelungen, dass die deutsch-niederländische Grenze zu den zwei Grenzen im Schengen-Raum gehört die ununterbrochen trotz Pandemie geöffnet bleiben konnten. Der Minister warb dafür, neben Schutzvorkehrungen auch Öffnungsschritte gemeinsam abzustimmen: „Wichtig ist eine vergleichbare Lage und nicht auf welcher Seite der Grenze man sich befindet – hier hilft Synchronisieren und ein gemeinsames Tempo“, so Holthoff-Pförtner.
Für die vertrauensvolle und freundschaftliche Zusammenarbeit bedankte sich der Gouverneur der Provinz Limburg Theo Bovens. Er erinnerte nicht nur an die Aufnahme niederländischer Patienten in deutschen Krankenhäusern, sondern auch an positive Beispiele des gemeinsamen Krisenmanagements. „Zusammen geht es besser als alleine – diesen positiven Effekt und Schub aus den Pandemieerfahrungen müssen wir uns nun bewahren“, meinen der Vorsitzende der Parlamentariergruppe Benelux Dr. Marcus Optendrenk und seine Landtagskollegen Frank Boss und Jochen Klenner. Den Blick richteten alle Teilnehmer der Videokonferenz nach vorne: Zum Beispiel bei den Chancen des Strukturwandels, der Zusammenarbeit der Hochschulen oder der Sicherheitspolitik gebe es zahlreiche Kooperationsmöglichkeiten. Gemeinsame Innovationsprojekte sollen im Rahmen von Förderprogrammen voran gebracht werden.
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