
Die Lage der Automobil-Zuliefererindustrie, die Situation der Fahrschulen und Führerscheinkosten sowie die neue Mobilitätsstrategie der Bundesregierung: Der neue Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder hat bei seinem ersten Besuch in Mönchengladbach ein volles und vielfältiges Programm absolviert. Eingeladen hatte ihn die CDU Mönchengladbach, deren Bundestagsabgeordneter Dr. Günter Krings mit Schnieder seit Jahren zusammenarbeitet und auch freundschaftlich verbunden sei, wie er berichtete.
Das Mönchengladbacher Unternehmen AUNDE machte mit CEO Peter Bolten den Auftakt im Besuchsprogramm. Im firmeneigenen Messetruck informierte er über die Lage der Branche aber insbesondere auch Konzepte und Ideen von AUNDE für künftige Entwicklungen und Märkte. Weltweit hat die Unternehmensgruppe über 24.000 Mitarbeiter und gehört zu den 60 größten Automobilzulieferern der Welt. Die Textilstoffe aber auch kompletten Sitze sind weltweit in Autos und Lastwagen verbaut. Dabei seien Optik und Fahrkomfort immer wichtiger – früher sei viel über die Motorleistung definiert worden – heute schaue die Kundschaft auf neue Themen.
In der Mobilitätsschule B2M, die Peter Bolten gemeinsam mit dem erfahrenen Fahrlehrer Klaus Bongartz neu errichtet hat, sprach die Runde über Ideen der Fahrschulen aber auch Konzepte, um den Führerschein wieder günstiger zu machen. Beeindruckt war der Minister von der Fahrschuleigenen Teststrecke, auf der er sich selbst hinters Steuer eines Lastwagens für eine kurze Proberunde setzen konnte.
Gemeinsam mit interessierten Bürgern diskutierte Schnieder dann über die Mobilität und die aktuellen Herausforderungen. Es gebe auf Straße und Schiene einen echten Sanierungsstau. „Wir setzen darauf, dass mit dem Infrastrukturpaket des Sondervermögens nun der Erhalt und die Modernisierung beschleunigt werden kann“, so Schnieder. Bei der Bahn sei die mangelhafte Infrastruktur der Hauptgrund für Verspätungen und Ausfälle. Noch im September soll aber auch eine neue Gesamtstrategie erstellt werden, die für mehr Zuverlässigkeit bei der Bahn sorgen soll. Günter Krings mahnte aber auch den Zustand der Bahnhöfe an, die schließlich sowohl eine Visitenkarte für die Städte aber auch die Bahn seien. Lokal setze man sich auch weiter für den Ausbau der S-Bahn, die bislang im Gladbacher Hauptbahnhof endet, bis Rheydt, Wickrath und in den Kreis Heinsberg ein, so CDU-Oberbürgermeister-Kandidat Dr. Christof Wellens.
Bei den Autobahnen seien die Brücken eine große Herausforderung, so Schnieder. Allein im Kernnetz stünden bundesweit 4000 Brücken zur Sanierung an: „Deshalb reicht nicht nur mehr Geld. Wir müssen schneller und zuverlässiger beim Planen und Bauen werden“, betonte der Minister. Die örtliche CDU gab Schnieder auch die Forderung mit, die Autobahnen rund um den künftigen Braunkohlerestsee zu ertüchtigen: „Die A61 bleibt hier ja auch künftig unterbrochen – aber die aktuelle Umgehungsstrecke darf nur ein Provisorium bleiben – der Umweg muss zumindest besser ausgebaut und ertüchtigt werden“, berichtete CDU-Parteichef Jochen Klenner über die Position der Union, die auch regional überparteilich vertreten werde.
Am Rande der Veranstaltung ergab sich auch die Möglichkeit über den Mönchengladbacher Flughafen zu sprechen, der als Innovationsstandort in der Branche große Aufmerksamkeit bekommt. Für Schnieder vielleicht auch ein Grund in Kürze einen weiteren Besuch in Mönchengladbach zu planen, um sich diese positive Entwicklung ebenfalls einmal persönlich vor Ort anzuschauen.
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