
Der Geschäftsführer des Bankenverbands Nordrhein-Westfalen Steffen Pörner hat mit Mönchengladbacher Mittelständlern über die Unternehmensfinanzierung und Förderpolitik während und nach der Pandemie diskutiert. Eingeladen zu diesem Austausch hatte der Mönchengladbacher Landtagsabgeordnete Jochen Klenner, der Mitglied im Haushalts- und Finanzausschuss des Landtags ist.
Pörner berichtete von einer zweigeteilten Lage: Die Industrie und größere Mittelständler kämen deutlich besser durch die Krise, während die sogenannten BEACH-Branchen – also Event, Gastronomie, Tourismus – oder auch der Einzelhandel stark betroffen seien. Der Lockdown mit nur sehr eingeschränkten Lockerungsschritten verzögere eine Konjunkturerholung. „Erst mit der Überwindung der unmittelbaren Krise kann von einem deutlichen Anstieg der Investitionen und einer allmählichen Normalisierung der Kreditvergabe ausgegangen werden“, so Pörner. Der Aufschwung bleibe 2021 aber möglich – auch teilweise durch Nachholeffekte.
In der Pandemie seien Stand Februar rund 110.000 Anträge von einem Gesamtvolumen von 47 Milliarden Euro für Corona-KfW-Hilfen gestellt worden. Durch gezielte Förderprogramme könne das Eigenkapital wieder gestärkt werden. Parallel zu den Stabilisierungsprogrammen seien deshalb gezielte Förderungen für Schlüssel- und Innovationsbranchen notwendig. „Dies erscheint umso dringlicher, da die Hilfen aus den verschiedenen Corona-Programmen primär darauf verwendet wurden, ausgefallende Umsätze zu kompensieren aber nicht investiert wurden“, so Pörner.
„Die strukturellen Herausforderungen sind in der Pandemie in den Fokus gerückt. Die Finanzierung der Transformation der Wirtschaft zu Nachhaltigkeit und Digitalisierung müssen beim Neustart nach der Krise Priorität haben“, so der Landtagsabgeordnete Jochen Klenner.
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