Austausch mit Vertretern der Handwerkerschaft

29.01.2021

Handwerksunternehmen benötigen eine verlässliche Perspektive und Öffnungsstrategien.

Mit den Spitzenvertretern des Mönchengladbacher Handwerks habe ich mich über die Lage der Betriebe und Beschäftigten in der aktuellen Corona-Situation ausgetauscht. Kreishandwerksmeister Frank Mund und Geschäftsführer Stefan Bresser zeigten dabei Verständnis für das verantwortungsvolle Abwägen zwischen gesundheitlichen Risiken und wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Schutzmaßnahmen. Sie machten jedoch auch deutlich, dass die Handwerksunternehmen eine verlässliche Perspektive und Öffnungsstrategien benötigten.
Hier die Details und meine Meinung zu dem Gespräch:
Ich finde: Die Handwerksbetriebe haben in der Krise sehr verantwortungsvoll gehandelt. Viele notwendige Dienstleistungen wurden weiter angeboten und das Handwerk sorgte so für Stabilität.
Es gibt jedoch auch Innungen, in denen nun erneut zwangsweise alles still steht – wie im KFZ-Handel oder den Friseurbetrieben. Das Handwerk hat Solidarität und Verzicht gezeigt – wenn wir das Vertrauen und die Akzeptanz für die Schutzmaßnahmen dauerhaft sichern wollen, müssen wir jedoch auch Perspektiven aufzeigen.
Wir benötigen Konzepte und Bedingungen für die Wiederöffnung von Betrieben. Die Hygienekonzepte der Berufsgenossenschaften liegen vor. Gerade die Innungsbetriebe und das Handwerk stehen mit dem Namen ihrer verantwortungsbewussten Meisterbetriebe für Vertrauen und Verlässlichkeit – deshalb sollten sie in der Debatte über Öffnungen auch vorne in der Reihe stehen. Es droht sonst ein dauerhafter Schaden in der Breite des Dienstleistungsangebots in unserer Stadt und auch beim Thema Ausbildung und Fachkräfte.
An dem Austausch beteiligte sich auch die Obermeisterin der Friseur-Innung in Mönchengladbach Sabine Capan. Sie berichtete über die große Unsicherheit bei den Mitgliedsbetrieben und den Beschäftigten. Als es um die allgemeine Kontaktreduzierung ging, war wohl auch die vorübergehende Schließung der Friseure schwer zu vermeiden – mit den entsprechenden Konzepten, die bereits nach dem ersten Lockdown erfolgreich funktioniert haben, sollten wir hier aber eine zeitnahe Wiedereröffnung voran treiben – das ist auch eine Frage der Körperpflege. Grundsätzlich sollte das Ziel sein nun wieder verstärkt auf messbare Vorgaben wie Kunden pro Verkaufsfläche statt starrer Begrenzungen zu setzen.

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